Editorial Dr. med. Jochen H. Kubitschek
EREKTILE DYSFUNKTION ED (IMPOTENZ THERAPIE)
Störungen der Sexualfunktionen sind bei
Männern und Frauen wahrscheinlich gleich häufig zu
beobachten
Obgleich keine genauen, wissenschaftlich abgesicherte Zahlen vorliegen, gehen
Sexualmediziner davon aus, dass bis zu 50% der über
30jährigen Männer
Erektionsstörungen haben. Doch nicht
alle Betroffenen leiden unter dieser Störung ihrer
Sexualfunktion. Eine ärztliche Behandlung wird
daher vergleichsweise selten angestrebt. Wie häufig
Impotenz tatsächlich
ist, wird sich natürlich auch in Zukunft nicht
zuverlässig erfassen lassen.
Alle bisher zusammen
getragenen Daten beruhen nämlich ausschließlich auf
der Befragung der Betroffenen, bzw. von deren
Sexualpartnern. Und sowohl Männer, als auch
Frauen haben gewichtige persönliche Gründe, um die
Häufigkeit von Sexualstörungen eher herunter zu spielen,
bzw. ihre sexuelle Potenz zu übertreiben. Es kommt
hinzu, dass sich die Störungen der Sexualfunktion oft
nur in Bezug auf einen individuellen
Sexualpartner
manifestieren- beispielsweise auf die Ehefrau. Die Impotenz ist dann personenbezogen.
Grundsätzliche Zweifel an den vorhandenen
statistischen Daten sind angezeigt. Psychologen und Sexualmediziner wissen
nämlich schon lange, dass befragte Patienten bei
keinem Thema so häufig die Unwahrheit sagen,
wie auf dem Gebiet der individuellen Sexualfunktionen.
Und noch ein Problem wird aufgrund der zu beobachtenden
Tendenz zu "political correctness" kaum thematisiert:
Sexualstörungen sind
aller Wahrscheinlichkeit nach bei Männern
nicht häufiger anzutreffen, als bei Frauen.
Vergleichbare psychische, bzw. körperliche
Probleme führen bei Männern lediglich zu den
offensichtlichen, sozusagen ins Auge
springenden, Erektionsstörungen, während Frauen eher zu
dem nicht so leicht für Aussenstehende zu entdeckendem
vermindertem sexuellem
Verlangen (Libidostörungen) neigen, bzw. zu Lubrikationsstörungen
(gestörte Schleimabsonderung in der Scheide).
Beide Störungen der weiblichen
Sexualfunktion lassen sich von den betroffenen Frauen
relativ leicht verschleiern, die ihre sexuelle
Anziehungskraft künstlich erhöhen wollen.
Der einzige Unterschied
zwischen den Geschlechtern besteht also wahrscheinlich darin, dass
die individuellen Sexualstörungen bei Männern
auffälliger sind, als jene bei den Frauen. Männer
können keine Erektion, bzw. einen Samenerguss vortäuschen, während es Frauen
vergleichsweise leicht fällt, einen
sexuellen Höhepunkt überzeugend zu simulieren. Und eine Lubrikationsstörung der Scheide wird
ebenso leicht mit Hilfe von Gleitmitteln verschleiert.
Diese
sexuellen Funktionsstörungen werden häufig -
wenn sie doch einmal mit einem Arzt oder einer anderen
Vertrauensperson thematisiert werden
- auf die meist parallel bestehenden Störungen der
Sexualfunktionen des jeweiligen Partners zurück
geführt und nicht auf die eigenen psychologischen,
bzw. körperlichen Probleme.
Gegenseitige sinnlose Schuldzuweisungen sind somit
eher der Regelfall und behindern zwangsläufig eine erfolgreiche
Therapie der Funktionsstörungen.
Aufgrund
dieser Tatsachen ist in der Öffentlichkeit - und selbst
bei einigen nicht spezialisierten Ärzten - der
Eindruck entstanden, dass Männer das Problem sind wenn
es um unbefriedigende Sexualbeziehungen geht.
Gerade auch die Medien erwecken gerne den Eindruck, als wären es in
erster Linie die Männer, die zunehmend als Sexualpartner
"versagen", und ihre Partnerinnen
somit zu einer Art "Opfer" ihres
Versagens machen.
Doch diese einseitige
Schuldzuweisung, bzw. Deutung des Phänomens der
Sexualstörungen, ist unsinnig und hat natürlich nichts mit wissenschaftlichen
Fakten zu tun. Sie ist eher die Folge der
soziologischen und psychologischen Verwerfungen in den
Beziehungen der beiden Geschlechter zueinander.
Und die korrupten Medien bedienen die jeweiligen Vorurteile, um
Auflagen und Klickzahlen zu erhöhen. Am seelischen und
körperlichen Wohlergehen ihrer Kundinnen und Kunden sind sie nicht
interessiert.
Sachkundige Frauenärztinnen betonen einen weiteren,
ungern diskutierten Punkt. Weder Männer noch Frauen sind sich immer der Tatsache
bewußt, dass die Scheide ein Muskelschlauch ohne
sensible Nerven ist. Der "normale" vaginale Koitus
erzeugt daher bei vielen Frauen keine angenehmen
Gefühle. Warum sollten eine Frau also an heterosexuellem Sex interessiert
sein, wenn dieser unangenehm ist und selten zum
Orgasmus führt?
Ohne geschickte Stimulation der Klitoris - die dem hochsensiblen Penis entspricht -
kommt es nur selten zu einem befriedigenden Orgasmus.
Informationen zum Thema
Störungen der Sexualfunktion
bei Männern und Frauen
Störungen der Sexualfunktion
bei Männern und Frauen
Sexualkunde:
»Der Penis ist die Antenne des Herzens«
Viele Männer riskieren Erektionsstörungen, sagt der Urologe Dr. Frank Sommer, zum Beispiel durch den falschen Fahrradsattel. Im Interview erklärt er wie man sich schützt, warum die richtige Hygiene der Geschlechtsteile so wichtig ist – und was der Penis über die Gesundheit des Herzens verrät.
mehr lesen (in deutscher Sprache)
Quelle:Süddeutsche Zeitung,10.5.2022
Erektionsstörung
Wenn Mann nicht mehr seinen Mann steht. Bei Totalausfall
der Erektionsfähigkeit hilft nur ein Penis-Schwellkörper-Implantat
Erektile Dysfunktion kann verschiedenste Ursachen haben. Entsprechend vielfältig sind die Therapiemöglichkeiten. In manchen Fällen wie bei schwerem Diabetes oder nach Entfernung der Prostata helfen durchblutungssteigernde Maßnahmen jedoch nicht mehr. Die letzte Möglichkeit ist der Ersatz der Schwellkörperfunktion mittels eines implantierbaren Pumpsystems.
mehr lesen
Quelle: Dr. Ulrike Röper Medizinjournalisten-Stammtisch, München
Viagra (Sildenafil) wirkt in allen Altergruppen - mit, bzw. ohne, Vorerkrankungen
Rund 10.000 Patienten erhielten im Zusammenhang mit ihrer geklagten erektilen Dysfunktion im Rahmen von 42 Plazebo-kontrollierten Doppelblind- Untersuchungen entweder Sildenafil, oder ein wirkstofffreies Scheinmedikament. Es zeigte sich, dass Sildenafil in allen Altersgruppen, und mit, bzw. ohne Vorerkrankungen, statistisch signifikant besser wirkte, als die in der Kontrollgruppe gegebene wirkstofffreie Kontrollsubstanz.
mehr lesen
Quelle:Int J Clin Pract. 2017
Testosteron-Therapie bei ED (Erektile Dysfunktion)
Bei herzgesunden älteren Männern und jungen Männern mit einer bereits bekannten Herz-Kreislauf-Vorerkrankung verdoppelt sich nach der Verordnung von Testosteron das Herzinfarkt-Risiko.
Quelle:PLOS Medicine, 2014
Impotenz als Risiko-Marker für Herz-Kreislaufkrankheiten
Ein Team von Wissenschaftlern untersuchte in New South Wales, Australien, die Zusammenhänge zwischen Impotenz (Erektile Dysfunktion ED) und Herz-Kreislauferkrankungen. Die Forscher fanden heraus, dass eine Erektile Dysfunktion natürlich kein Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen ist, aber durchaus ein Marker, an dem sich ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko ablesen lässt.
mehr lesen
Quelle: PLOS Medicine, 29.1.2013
Online-Handel
Justiz deckt Millionenbetrug mit Potenzpillen auf
Potenzpille Viagra des Herstellers Pfizer: Schlimmstenfalls gesundheitsgefährdend. Eine Bande von Online-Händlern soll mit gefälschten Potenzpillen ein Riesengeschäft gemacht haben - nun flog der Ring laut einem "Welt-Online"-Bericht auf. Der Schaden liegt im Millionenbereich.
Sex: Ist kürzer besser?
Gängige Vorurteile besagen, dass Geschlechtsverkehr
um so befriedigender ist, je länger er dauert. Doch US-Wissenschaftler
fanden nun bei einer Befragung von Sex-Experten heraus,
dass dies wahrscheinlich nicht der Fall ist.
mehr lesen
Quelle: Presse-Information Pittsburgh
Post-Gazette
Chinesische Kräuter wirken nicht
Eine erste randomisierte Doppelblindstudie belegt, dass
eine in China weit verbreitete und oft angewandte Mischung
aus zehn unterschiedlichen chinesischen Kräutern
die ihr zugeschriebene Wirkung nicht hat.
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Quelle: The American Journal of Medicine
Testosteron-Therapie bei gesunden
älteren Männern wirkungslos?
Allein in den USA erhielten im Jahr 2002 rund 800.000
Männer - oft auf deren ausdrücklichen Wunsch
- von ihren Ärzten das männliche Sexualhormon
Testosteron verordnet. Jetzt legte eine hochrangige Untersuchergruppe
die Resultate einer kritischen Durchleuchtung der vorliegenden
wissenschaftlichen Beweise für die Wirksamkeit der
Therapie vor.
mehr lesen
Quellen : Institute of Medicine (IOM), and The Food and Drug Administration
Wechseljahre des Mannes: „Testosteron-Mangel-Syndrom“ - wie häufig ist es und muss es überhaupt behandelt werden?
Wissenschaftliche Untersuchungen haben aber durchaus gezeigt, dass sich der Testosteronspiegel bei älteren Männern im statistischen Mittel nach dem 40. Lebensjahr kontinuierlich jährlich um etwa ein bis zwei Prozent verringert. Daher haben 15 % - 20% der Männer über 50 Jahren einen erniedrigten Testosteronspiegel.
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Quellen : Institute of Medicine (IOM), and The Food and Drug Administration
Hohe Zufriedenheit mit Prothesen
Nach einer Schwellkörperimplantation zeigen sich nahezu siebzig Prozent der Patienten mit dem Ergebnis zufrieden. Diese Therapie wird als letzte Möglichkeit genutzt, um Erektionsstörungen zu beseitigen.
mehr lesen
Quelle:Dr. Edina Eva von Rottenthaler
Informieren und werben auf den Medizin-Mikro-Websites des
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